Mietwohnungsbau Stillstand
Stillstand beim Mietwohnungsbau gefährdet Zukunft Deutschlands
Die neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamtes verdeutlichen ein Problem, das längst in der Breite der Gesellschaft angekommen ist:
Der dringend benötigte Mietwohnungsbau in Deutschland kommt nicht vom Fleck.
Zwar wurden im ersten Halbjahr 2025 bundesweit 110.000 Wohnungen genehmigt – ein Plus von 2,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Doch der Anstieg geht fast ausschließlich auf Einfamilienhäuser zurück (+14,1 Prozent). Bei Mehrfamilienhäusern, die bezahlbaren Wohnraum schaffen sollen, herrscht dagegen nahezu Stillstand:
Lediglich ein mageres Plus von 0,1 Prozent.
Kein Aufatmen für Mieter
„Für die Menschen, die auf bezahlbare Mietwohnungen angewiesen sind, gibt es keinerlei Entlastung. Damit verschärft sich die Lage auf den Wohnungsmärkten weiter.
Der Mangel an Mehrfamilienhäusern gefährdet nicht nur den sozialen Frieden, sondern auch den wirtschaftlichen Erfolg unseres Landes“, warnt Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft (GdW).
Die Folgen sind absehbar: steigende Mieten, sozialer Druck in den Städten und eine schwindende Attraktivität des Wirtschaftsstandorts Deutschland.
GdW fordert Kurswechsel
Um den Stillstand zu überwinden, fordert der GdW ein entschlossenes Handeln von Politik und Verwaltung:
- Verfahren beschleunigen: Digitale Bearbeitung in den Bauämtern, weniger Blockaden durch Einzelinteressen und ein „Abwägungsgebot zugunsten des Wohnungsbaus“ in Gebieten mit Wohnraummangel.
- Bereits genehmigte Vorhaben aktivieren: Eine zeitlich befristete Neuauflage der EH55-Förderung könnte kurzfristig bis zu 120.000 Wohnungen anstoßen.
- Baukosten senken: Weniger Standards, Abgaben und Steuern, damit Projekte wieder wirtschaftlich darstellbar werden.
- Planungssicherheit schaffen: Verlässliche Rahmenbedingungen statt befristeter Maßnahmen wie der aktuelle Bau-Turbo.
- Ausreichend Bauland ausweisen: Kommunen müssen gezielt Flächen für den Wohnungsbau bereitstellen.
Gefahr für Standort und Stabilität – Mietwohnungsbau Stillstand
Die Mahnung ist deutlich: „Die Zahlen belegen schwarz auf weiß, dass die Politik beim Mietwohnungsbau nicht länger zusehen darf. Jeder weitere Monat Stillstand setzt die Zukunftsfähigkeit Deutschlands als Wirtschafts- und Wohnstandort aufs Spiel. Nur wenn wir jetzt konsequent den Bau von Mehrfamilienhäusern ermöglichen, bleiben unsere Städte lebenswert und unser Land stabil“, so Gedaschko.
Der Kern der Botschaft: Ohne ein Umsteuern beim Mietwohnungsbau droht Deutschland nicht nur sozialer Unfrieden, sondern auch der Verlust wirtschaftlicher Stärke.

