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Porsche scheitert mit Batterie-Tochter

21. August 2025 / Zukunft2

200 Arbeitsplätze vor dem Aus

Ambitioniertes E-Auto-Projekt endet im Desaster

Der deutsche Sportwagenhersteller Porsche muss eine bittere Niederlage hinnehmen:

Die Batterietochter Cellforce, einst als Zukunftsprojekt und Hoffnungsträger der Elektromobilität gefeiert, wird weitgehend eingestellt.

Rund 200 Jobs stehen auf der Kippe. Damit platzt ein weiterer Traum, Deutschland im globalen Wettbewerb um Hochleistungs-Batterien nach vorn zu bringen.

Von der Vorreiterrolle zur Massenentlassung

Mit Cellforce wollte Porsche gemeinsam mit Partnern ein Signal setzen: eigene Batteriezellen „Made in Germany“ als Grundlage für die nächste Generation elektrischer Sportwagen. Doch aus dem großen Wurf wird nichts.

Nach Informationen aus Unternehmenskreisen ist bei der Arbeitsagentur in Reutlingen bereits eine Massenentlassung angezeigt worden.

Am Standort Kirchentellinsfurt (Baden-Württemberg) soll lediglich eine kleine Einheit für Forschung und Entwicklung erhalten bleiben.

Steuergeld und große Versprechen

Das Projekt wurde massiv gefördert – mit bis zu 60 Millionen Euro Steuergeldern.

Porsche scheitert mit Batterie-Tochter

Porsche scheitert mit Batterie-Tochter

Angekündigt wurde die Ansiedlung 2021 medienwirksam im Beisein von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne).

Heute bleibt von den einstigen Visionen wenig übrig. Weder Porsche noch die Landesregierung wollen sich detailliert zu den Gründen äußern.

Millionenverluste statt Elektropionier

Für Porsche ist der Rückzug ein herber Schlag: 295 Millionen Euro sollen die Abschreibungen auf die Produktionsanlagen betragen.

Besonders brisant: Noch vor wenigen Jahren plante der Konzern sogar eine deutlich größere Batteriefabrik.

Doch rechtliche Hürden, schleppende Prozesse und eine langsamer als erhoffte Nachfrage nach E-Autos machten diese Pläne zunichte.

Neue Interessenten – vom Autobauer bis zur Rüstungsindustrie

Laut Medienberichten gibt es inzwischen Gespräche mit möglichen Investoren.

Darunter sollen sich BMW und sogar Rüstungsunternehmen befinden, die Batterietechnologien für Drohnensysteme entwickeln wollen. Das zeigt: Was für die zivile Elektromobilität nicht wirtschaftlich erscheint, könnte in anderen Industriezweigen noch eine Rolle spielen.

Porsche unter Druck – Gewinne brechen ein

Die Probleme bei Cellforce treffen auf einen denkbar schlechten Zeitpunkt. Im zweiten Quartal 2025 sackte der Gewinn von Porsche im Autogeschäft auf 154 Millionen Euro ab – ein Einbruch um 91 Prozent im Vergleich zum Vorjahr (1,7 Milliarden Euro). Auch die Muttergesellschaft Volkswagen meldete rückläufige Umsätze.

Porsche scheitert mit Batterie-Tochter – Was bleibt?

Das Aus von Cellforce ist mehr als ein Unternehmensproblem – es ist ein Warnsignal für den Standort Deutschland. Wenn selbst ein finanzstarker Premiumhersteller wie Porsche seine Batteriepläne beerdigt, wirft das Fragen auf: Können deutsche Konzerne im globalen Rennen um Zukunftstechnologien überhaupt mithalten? Oder bleibt der Industrie am Ende nichts anderes übrig, als wieder stärker auf klassische Verbrenner zu setzen?

👉 Porsche wollte Vorreiter sein, doch am Ende bleibt ein teures Lehrstück über überambitionierte Ziele, politische Fördersummen und eine Realität, die härter ist als jede Vision.

Foto: Tobias Arhelger/adobe.com